Christmas Decoration

Das Weihnachtswunder im Huehnerstall

Während meiner Zeit in Italien lebte ich auf einer kleinen Farm, wo es natürlich auch Farmtiere gab: Ziegen, Schweine, Hunde, Gänse. Und wie es sich für eine anständig christliche Farm gehörte, geschah dort auch ein Weihnachtswunder!

Da es sich eigentlich um ein Bed and Breakfast (BnB) handelte mit Fokus auf Touristen, waren die Tiere mehr so etwas wie Dekoration für den authentischen Gesamteindruck. Man wollte hier schließlich Urlaub auf dem Lande machen, samt tierischer Geräuschkulisse und dem passenden Geruch.

Unser Bed and Breakfast in Italien

Jedenfalls fehlten in unserem Inventar noch Hühner und diese bekamen wir in einer etwas merkwürdigen Aktion: Kaufe 3 Säcke Hühnerfutter und du bekommst 21 Küken dazu geschenkt. (Diese besondere Zahlenmystik dabei hätte mich schon stutzig machen können.)

Es war eine stark überzüchtete Hühnerrasse, die möglichst schnell möglichst fett werden sollte, damit man sie dann möglichst früh schlachten konnte und möglichst viel Fleisch auf dem Teller hatte.

Aber bei uns wollten wir ihnen ein gutes Leben bieten, wir hatten nie die Absicht, sie als Nutztiere auszubeuten. Von mir bekamen sie Namen und Auslauf und im Gegenzug wollte ich nichts als ihre gackernde Gesellschaft. So gewann ich auch bald ihre Zuneigung und sie kamen angerannt, um mich zu begrüßen – und natürlich um Futter abzustauben. Ich brachte immerhin so leckere Sachen wie runtergefallene Feigen und Küchenreste mit und gelegentlich sogar einem Wurm darin – Yammi!

Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie niedlich so ein paar fette Hühner sind, wenn sie versuchen auf ihren 2 kurzen Beinen zu rennen. Das erinnerte immer eher an ein paar watschelnde Pinguine. (Ach, ich vermisse sie!)

Irgendwann flatterte ganz unverhofft ein fremder Hahn in das Gehege und erklärte diese Horde an 21 korpulenten Damen zu seinem persönlichen Harem. Fortan hatten wir dann sogar den authentischen Hahnenschrei als morgendlichen Weckruf. Für meinen Geschmack hätte es in dieser Hinsicht ruhig etwas weniger farmhaft sein dürfen.

Schließlich geschah das eigentliche Wunder in der Nacht vom 24. Dezember:
Als ich am nächsten Morgen meine Runde drehte, fand ich doch tatsächlich die ersten, frisch gelegten Eier. Wie ein Weihnachtsgeschenk lagen sie unterm Misthaufen!

Damit hatten wir nun gar nicht gerechnet und es gab ab diesen Zeitpunkt regelmäßig frische Eier für uns und unsere Gäste.

~ Ich möchte hier noch kurz anmerken, dass bei der Züchtung dieser Fleisch-Hennen auch der natürliche Trieb zum Ausbrüten abhanden gekommen war. Sie saßen leider trotz meiner Bemühungen nicht lange auf ihren Eiern und der mickrige Hahn hatte auch so seine Probleme, die doppelt so großen Weibchen zu behahnen. Daher konnte ich guten Gewissens und mit herzlichem Dank jeden Morgen die Eier aus dem Stall sammeln – zu Höchstzeiten waren es über 10 Stück täglich. ~

Euch allen wünsche ich ein paar Wunder-volle Weihnachtstage!

Autor: SmileGlobetrotter

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