Den gehörnten, plattnasigen Waldmops mit Ringelschwanz kennen wahrscheinlich nicht viele, da es sich um ein äußerst scheues Tierchen handelt. Nur in Brandenburg an der Havel konnte man ihn bisher in freier Wildbahn sichten.
Der Waldmops entstammt ursprünglich dem Sketch “Tierstunde – Der wilde Waldmops” von Loriot aus dem Jahre 1972. Darin erklärt er, wie aus dem einst elchartigen Wildtier mit großen Hörnern ein hilfloser kleiner Mops gezüchtet wurde, damit dieser auch auf den Schoß alter Damen passe. Als Übergangsform ist dabei der fabulöse Waldmops übrig geblieben, der nun zu Hunderttausenden in Südafrika überwintert und den Rest des Jahres in Deutschland schlimme Waldschäden anrichtet, während sein bevorzugtes Paarungsgebiet eigentlich am Unterlauf der Weser liegen soll.
Was vielleicht auch nicht viele wissen: Loriot kommt ursprünglich aus der Stadt Brandenburg – dort geboren als Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow und noch immer als Ehrenbürger verzeichnet.
Daher schrieb der Kulturverein Brandenburg an der Havel e.V. einen Wettbewerb aus, um seinen berühmtesten Sohn nach dessen Tod zu ehren. Clara Walter, damals Architekturstudentin, gewann mit ihren etwa 50cm großen Waldmops-Figuren aus Bronze. Und zur Bundesgartenschau 2015 wurden die ersten 8 Tiere nach Loriots Vorbild in der Brandenburger Natur ausgewildert.
Seither haben sie sich stark vermehrt und man kann sie bei einer Waldmops-Führung durch die Stadt oder auf eigene Faust entdecken. Sie sitzen, liegen, pinkeln und räkeln sich im öffentlichen Raum der Innenstadt und verschönern mit ihrem Glanz den DDR-Charme.
Die tatsächliche Population schwankt immer wieder mal und liegt aktuell zwischen 20 und 30 Exemplaren. Es wurden viele weitere Aufträge durch private Spender finanziert und gleichzeitig machen aber auch Waldmops-Diebe Jagd auf die kleinen Kerlchen.
Inzwischen gibt es sogar ein Buch über die Waldmöpse, von einem brandenburgischen Zahnarzt in ehrenamtlicher Tätigkeit zusammen gestellt, angespornt durch seine Liebe zur Fotografie. Mit dem Erlös sollen die possierlichen Tiere bestmöglich gehegt und gepflegt werden können.
Warum? Fragt man sich vielleicht. Und als Antwort darauf wird gerne Loriot selbst zitiert:
„Ein Leben ohne Mops ist möglich. Aber sinnlos!“
Autor: SmileGlobetrotter
Quellen:
Ein Mops kam in die Küche und stahl dem Koch ein Ei…
Dieses Kindergedicht ist ja auch einem Mops geschuldet.
… da nahm der Koch die Kelle,
Und schlug den Mops zu Brei!
Ja, das hatte ich schon wieder ganz vergessen. Aber irgendwo im Hinterkopf bleibt so ein Quatsch natürlich hängen. 😅
Alles Petzen oder Tierquäler!