
Die Pharmaindustrie hat beschlossen, ihr Produktsortiment zu erweitern und den Menschen nicht nur Medikamente für ihre körperlichen Leiden anzubieten, sondern auch Heilmittel für finanzielle Beschwerden in Form von “Finanzspritzen”.
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Die Idee hinter dem ‘geldenen Schuss’ ist einfach: Die Menschen können jetzt in ihre lokale Apotheke gehen, ihre finanziellen Probleme beklagen und erhalten eine Injektion, die sofortige Erleichterung verschafft. Die Pharmavertreter versichern, dass diese Spritzen eine Vielzahl von Leiden kurieren können: von hohen Schulden bis hin zu chronischer Geldknappheit durch zum Beispiel Kaufsucht oder nicht heilbarer Dummheit.
“Es ist wie ein sofortiges Wundermittel für all ihre finanziellen Sorgen, das ihr Bankkonto füllen und den Geldbeutel entlasten wird.”, verspricht ein Sprecher der Lobby. Gleichzeitig soll die finanzielle Absicherung auch für eine stabilere Psyche und eine verbesserte Gesundheit im allgemeinen sorgen. Man schläft ruhiger und streitet sich seltener mit dem Partner / der Partnerin.
Bei einer etwas nüchternen Betrachtungsweise, könnte man das Prinzip auch einfach mit einem Kredit vergleichen: Die Geldspritze wird auf Raten gekauft und liefert je nach schwere der Symptome eine unterschiedlich starke Dosis an Geldzufuhr. Das damit verbundene Glücksgefühl und die Erleichterung könnten schnell zu einer neuen Form der Sucht werden; von der finanziellen Abhängigkeit ganz zu schweigen. Die Apotheken sichern sich so ihre wiederkehrenden Stammkunden – die künftigen Geld-Junkies.
Renommierter Wirtschaftswissenschaftler Professor Sparmax warnt: “Das ist nichts weiter als eine raffinierte Marketingstrategie. Die Menschen werden dazu gebracht, noch sorgloser jede Menge sinnloser Dinge zu kaufen, wenn man anschließend jeden beliebigen Betrag verabreicht bekommen kann.”
Trotz der Kontroverse bleiben die Pharma-Vertreter überzeugt, dass ihre Finanzspritzen bei der anhaltenden Inflation und unsicheren Wirtschaftslage eine echte Lösung für die größte Seelenqual der Menschen heutzutage bietet. Als Argument werden Parallelen zur Legalisierung von Cannabis gezogen und sie weisen darauf hin, dass ihre Patienten nicht länger auf riskante Investitionen bei bankrottgefährdeten Banken oder dubiose Darlehen von Mafiosi angewiesen sind. Stattdessen können sie ganz unkompliziert eine Spritze erhalten beim Apotheker ihres Vertrauens und ihre Verantwortung an die Götter in Weiß abgeben. Es ist eine legale Möglichkeit, den ‘Stoff’ in einer kontrollierten Umgebung zu bekommen und dabei noch Steuern an den Staat zu zahlen.
Dies würde die Welt der persönlichen Finanzen revolutionieren und Apotheken zu unseren neuen Brokern machen – Dealer sind sie ja ohnehin schon. Nur welche Nebenwirkungen hat das Ganze?
Autor: SmileGlobetrotter
(Achtung! Dies ist Satire, sie sollte Schmunzeln und nicht Aufregen lassen.)