Pizza mit magischer Wirkung

Wer hätte nicht gern etwas mehr Magie in seinem Leben? Dabei gibt es diverse Möglichkeiten, sich einmal so richtig verzaubern zu lassen! Und manchmal tauchen sie ganz unverhofft, wie magisch im Leben auf.

Als ich in Asien unterwegs war, haben mich öfter Sachen überrascht. Es gibt schon viel Seltsames mit dem man als Europäer einfach nicht rechnet. Ganz besonders im Bereich der Ernährung, oder das was manche Asiaten eben als solche zu sich nehmen.

Von gegrillten Spinnen, Heuschrecken und Kakerlaken, eingelegten Maden und Burger mit noch lebenden Würmen hat man vielleicht ja schon gehört. Auch wenn die Vorstellung schrecklich genug ist.

Aber es geht noch seltsamer…

So kam ich beim Backpacking in Indonesien zu dem größten Vulkan-See der Welt – Lake Toba – , auf dem wiederum eine Insel liegt mit einem See und ein paar ganz speziellen Eigenarten.

Die geologische Entstehung

Entstanden ist der „Danau Toba“ übrigens durch eine gewaltige Eruption vor ca. 75.000 Jahren. Dabei wurde so viel Materie in die Luft geschleudert, dass es das damalige Weltklima veränderte und deswegen jahrzehntelang ein globaler Winter herrschte.

Der Ausbruch hatte eine Reihe von Pflanzen- und Tierarten auf der ganzen Welt ausgelöscht und die Menschheit selbst dürfte nach der Katastrophe auf etwa 3.000 Individuen geschrumpft sein.

Wiederum bildete später ein neuer Vulkankegel die Insel „Pulau Samosir“ inmitten des gefluteten Kraters, die so groß ist wie ganz Singapur und damit die größte Insel in einem See.

Durch den reichhaltigen Boden können hier inzwischen die Pflanzen und Tiere wieder prächtig gedeihen und es ist ein echtes Kleinod, weit ab von den lauten und schmutzigen Städten Südost-Asiens – samt Wasserfall, angenehmen Temperaturen und herrlicher Weite.

Der Ort gehört aber nicht nur wegen seiner umwerfenden Natur zu dem sogenannten „Banana Pancake Trail“ und ist als Geheimtipp unter Reisenden ein beliebter Zwischenhalt.

Die Besonderheiten

Zum einen gibt es dort ein interessantes Wetter-Phänomen: Im Laufe der sonnigen, heißen Tage verdunstet viel von dem umgebenden Wasser und so braut sich jeden Abend eine dunkle Gewitterwolke zusammen. Diese sorgt für wunderbar anzuschauende Blitze und buntes Wetterleuchten am Himmel. Man könnte sich quasi jeden Abend mit Popcorn vor den Bungalow setzen und das beeindruckende Schauspiel beobachten.

Nun wird aber eine Möglichkeit angeboten, zusätzlich noch viel beeindruckter von dem natürlichen Phänomen zu sein als man es ohnehin schon gewesen wäre.

Obwohl in Indonesien sogar noch die Todesstrafe auf Drogenhandel steht und man sich tunlichst nicht mit einer illegalen Substanz erwischen lassen sollte, gelten auf dieser Vulkan-Insel irgendwie eigene Gesetze. Unter all den üppig wuchernden Pflanzen wächst ein besonderer Pilz auf dem Ascheboden: der Gold Top Magic Mushroom. Und er wächst sogar in dem Kuh-Dung mitten auf der Straße.

Warum auch immer hier die Kontrollinstanzen ein Auge zudrücken: Man kann seine Wäsche im Waschsalon abgeben und nebenbei ganz selbstverständlich ein paar halluzinogene Pilze kaufen.

Oder man setzt sich ins Restaurant und bestellte einfach a la carte ein Omelett oder eine Pizza mit Zauberpilzen statt Champignons darauf!

Ich hielt das zunächst für einen Werbe-Gag, um Touristen eine Menge Geld abzunehmen. Es ist doch nicht möglich, dass man tatsächlich einen Milchshake mit illegalen Substanzen darin bekommt. Das klingt doch ein bisschen zu super duper. Oder?

Also meine Begleitung war an dieser Stelle neugierig genug, um seine Skepsis über Bord zu werfen. Und so orderte er tatsächlich zum Testen ein solch magisches Abendessen, während ich mich mit einer normalen Pizza zufrieden gab. Mir oblag anschließend die Aufgabe, diese reichlich verwirrte, von allem und jedem über die Maßen beeindruckte Person irgendwie wieder zurück in den Bungalow zu bekommen.

Es wurde ein laaanger und mühsamer Weg! Vorbei an ständigen Ablenkungen, begleitet von Lach-Flashes und den wundersamsten Erkenntnissen. So erfuhr ich unteranderem von Geistern, die sich in dem Muster der Wände oder in Lichtreflexen zeigten.

Rückblickend frage ich mich vor allem, inwiefern der einheimische Stamm der „Batak“ nicht auch stark von den Erfahrungen ihrer Schamanen durch die Pilz-Trips beeinflusst war. Sie haben eine sehr interessante Kultur, der man dort rund um den See überall begegnet. Die Ureinwohner empfangen Besucher stets freundlich und offenbaren ihnen mit offenen Herzen und Händen die Kultstätten, Artefakte und den traditionellen Batak-Tanz.

Für mich wäre der Ort immer wieder einen Besuch wert und vielleicht würde ich mich beim nächsten Mal sogar trauen, selbst einen psychodelischen Trip zu unternehmen.

Autor: SmileGlobetrotter

Quellen:

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