Minions: das gelbe Phänomen

Kaum eine Nebenfigur hat es zu solch einer Berühmtheit gebracht wie die Minions. Sie sind die lustigsten Helfer seit es Bösewichte auf der Kinoleinwand gibt. Über Generationen hinweg begeistern sie Fans auf der ganzen Welt. Aber woher kommen sie? Und wohin gehen sie? Und was wollen sie überhaupt in der Zeit dazwischen – außer Bananen essen?

Was sind eigentlich Minions?

Die Minions sind kleine gelbe, kapselförmige Kreaturen mit nur 3 Fingern an jeder Hand, runden Brillen und blauen Latzhosen. Erstmals sind sie in dem Animationsfilm „Ich – Einfach unverbesserlich“ (englischer Titel: „Despicable Me„) im Jahr 2010 aufgetaucht.

Darin wurden sie als etwas dümmliche, aber übereifrige Diener des Superschurken Gru vorgestellt, der versuchte den Mond zu stehlen.

Die Minions waren schnell die Publikumslieblinge und erhielten eine eigene Spin-off-Filmreihe, die 2015 mit „Minions“ startete. Seither haben sie auf ihre eigene Art die Welt erobert.

Wer hat sie entwickelt?

Die Minions wurden von dem Animationsstudio „Illumination Entertainment“, 2007 von Chris Meledandri gegründet, entworfen und animiert.

Die Idee für die Minions entstand aus einem Werbespot für Fruchtbonbons in Frankreich. Der Regisseur Pierre Coffin arbeitete an dem Spot und wollte kleine gelbe Kreaturen als Maskottchen für die Bonbons verwenden. Er fand sie jedoch so lustig, dass er beschloss, sie als wichtige Charaktere in den Film zu integrieren.

Ursprünglich sollten die unzähligen Helfer von Gru eher wie Orks aussehen, aber man wollte den Bösewicht etwas sympathischer machen und entschied sich für tollpatschige, enthusiastische Figuren.

Die Stimme der Minions wurde von Pierre Coffin selbst entwickelt. Er spricht die meisten der Minions und hat eine einzigartige Sprachmelodie für sie erfunden.

Ihre Sprache besteht aus einer Kombination von Französisch, Spanisch, Englisch und erfundenen Wörtern. Sie wird oft als „Minionese“ bezeichnet und obwohl sie keinen Sinn ergibt, klingt vieles darin doch vertraut und macht sie für Zuhörer nachvollziehbar. Zum Beispiel ist „bappel“ der Apfel und „para tu“ bedeutet für dich. Ihre Lieblingswörter sind allerdings „Boss“ und „Banane“.

Ihr ganzes Gebaren wurde von verschiedenen Quellen inspiriert, darunter die Oompa Loompas aus „Charlie und die Schokoladenfabrik“ und die Jawas aus „Star Wars“. Wenn man darauf achtet, findet man gewisse Ähnlichkeiten.

Mit dem Titel „Happy“ von Pharrell Williams war 2014 sogar ein Minions-Film für den Oscar in der Kategorie „Bester Filmsong“ nominiert.

Happy Lyric Video by Pharrell Williams | Illumination

Ihre eigene Geschichte

In dem ersten Minion-Film wird zu Beginn auch ihre Entstehung beleuchtet. Dort heißt es, dass sich die Minions ursprünglich aus Einzellern im Wasser entwickelt haben. Sie existieren seit Anbeginn der Zeit und pflanzen sich durch Zellteilung fort – weswegen es keine weiblichen Wesen unter ihnen gibt. Dies erklärt vielleicht auch ihre geistig begrenzten Fähigkeiten. 😉

Sie haben seither nur ein Ziel: demjenigen zu dienen, der am stärksten und gemeinsten ist. Allerdings sind sie damit nicht immer ganz erfolgreich. Die kleinen tollpatschigen Minions haben schon oft ihren Boss aus Versehen um die Ecke gebracht. Etwa indem sie am helllichten Tag für Graf Dracula eine Geburtstagsparty schmissen oder indem sie Napoleon zufällig mit einer Kanone in die Luft gesprengt haben. So mussten sie sich recht häufig einen neuen Bösewicht zum dienen und verzweifeln suchen.

Minions Starting Boss Finding

Heute leben und arbeiten die Minions auf einer fiktiven Insel namens „Minion Island“ in großen Gemeinschaften. In den Filmen wird diese Insel als eine Art tropisches Paradies dargestellt, auf dem die Minions in Bäumen wohnen und sich von Bananen ernähren.

Die Minions, die von Natur aus dienstbar sind und immer auf der Suche nach einem Meister waren, begegneten Gru als Kind und folgten ihm bereitwillig. Obwohl sie so tollpatschig sind und oft in Schwierigkeiten geraten, weil sie sich nicht an die Anweisungen halten, bewiesen sie letztendlich ihre Loyalität. Und sie schaffen es irgendwie doch, Gru dabei zu helfen seine Mission zu erfüllen. Seitdem haben die Minions viele weitere Abenteuer mitgemacht und sind zu seinen treuen Helfern geworden.

Auch wenn es so viele von ihnen gibt (laut Erfinder genau 899) unterscheiden sich die meisten doch in Kleinigkeiten und es haben sich 3 Hauptcharaktere unter den Minions heraus kristallisiert:

  • Kevin: ist ein etwas länglicher Minion mit zwei Augen und einer Borstenfrisur. Er ist normalerweise der Anführer der Gruppe und der intelligenteste der Minions.
  • Stuart: ist ein Minion mit nur einem Auge und einem Mittelscheitel. Er ist sehr musikalisch und spielt oft Ukulele.
  • Bob: ist vielleicht der kleinste unter den Minions. Ihn erkennt man vor allem an seinem Teddybär.

Ihre unbeholfenen Aktionen und ihr unreifes Verhalten bringen uns zum Lachen, obwohl ihr Antrieb scheinbar einer skrupellosen Bosheit entspringt. Dieser Widerspruch aus kindlicher Naivität und Sympathie für das Böse macht sie so faszinierend. Hinzu kommt ihr unverwechselbares Aussehen und die liebenswerte Art.

Plötzlich sind sie überall

Neben den Kinofilmen finden wir die Minions auch immer wieder bei anderen Animationsfilmen von Illumination im Vorspann. Doch nicht nur auf der Leinwand sind sie präsent. Sie haben sich auch zu einem unglaublich erfolgreichen Franchise entwickelt. Ob als Plüschtier, Tasse, Keks oder Handyhülle – die Minions haben bereits einen echten Kultstatus in der heutigen Popkultur erreicht.

Nach ihnen wurde sogar eine eigene Farbe (natürlich Minion-Gelb) benannt.

Manche Beobachter sprechen bereits von einem „Marketing-Overkill“. Universal Pictures hat den Minions eine der größten Marketingkampagnen ihrer 100jährigen Geschichte zu verdanken. Zahlreiche Partner-Unternehmen weltweit machen Werbung für die Minions und profitieren entsprechend von dem Hype um die gelben Wesen. In Deutschland beteiligen sich unter anderem „Leibniz“, „Capri-Sonne“, „Tic-Tac“ und „Chiquita“ an den Aktionen. 

Auch in verschiedenen anderen Medien, wie Videospielen und Comic-Büchern haben sie ihre Auftritte. Und es gibt einen eigenen Themenpark in den Universal Studios in Orlando, Florida.

Ganz besonders kreativ werden allerdings die Fans selber und gestalten munter überall ihre eigenen Minion-Imitationen: auf Cupcakes, im Garten oder als Kostüm.

Hier ein paar Beispiele, wo sie mir bereits über den Weg gelaufen sind:

Ein weiterer Minion-Film ist noch nicht angekündigt. Ansonst dürfen sich Liebhaber des gelben Humors aber auf die Fortsetzung von „Ich – Einfach Unverbesserlich“ freuen: Teil 4 soll 2024 erscheinen. Und bis dahin machen wir uns die Welt einfach selber gelb!

Autor: SmileGlobetrotter

Quellen:

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